Mein kleiner Gedankensprung zum Thema Arbeitslosengeld:
Unsere Regierung hat den Satz für HartzIV Empfänger um 5 Euro angehoben und seit dem es auch nur schon die Idee dazu gab wird wild darüber gezankt, ob das jetzt gut, oder schlecht ist.
Vornehmlich die Arbeitnehmer brüllen dass es zu teuer ist, dabei wird ein Teil der Finanzierung dadurch bewerkstelligt, dass an anderer Stelle im Bereich Fortbildungsmaßnahmen (hab ich zumindest in der Zeitung gelesen) entsprechend gespart wird. Heißt also, das kein zusätzliches Geld von dieser Partei abgeschröpft wird.
Viele Empfänger der Gelder, bekommen 5 Euro mehr und schreien auf „Ich habe aber mehr erwartet“. Da frage ich mich doch, wie kann es sein, das man jemandem mehr Geld gibt (für nichts) und dann ein „mehr“ zurück bekommt?
Das Problem ist wohl, das man nicht alles pauschalisieren darf. Viele denken bei Hartz IV Empfängern an langhaarige Parkbankhüter, die morgens um halb neun die erste PET Flasche Billig-Bier öffnen und sich auf Kosten der anderen Arbeitnehmer den Bauch kraulen. Einige denken umgekehrt, bei Arbeitnehmen, an Sackoträger die monatlich nicht genau wissen wohin mit dem Geld. Auf beiden Seiten gibt es aber ganz klar eine Staffelung. Zusätzliche Kosten für unser Sozialsystem treffen in der Regel nicht nur die Besserverdiener, sondern überwiegend die jenigen, die dank unseres umfangreichen Steuersystems am Ende von ihrem geringen Gehalt/ Lohn selbst gerade kaum weniger als ein Existenzminimum haben.
Die Bedürftigen in unserem System sind aber nicht alle arbeitscheue Alkoholiker, sondern auch ausgebildete Fachkräfte die Aufgrund ihres Alters zum Beispiel keine Arbeit mehr finden, oder Frauen die keine Ausbildung haben weil Sie sich um ihr Kind kümmern müssen.
Wenn also der Steuerzahler belastet werden soll, so muss stets abgewägt werden, wem man am sinnvollsten in welcher Höhe Gelder abzweigt.
Wenn jemand vom Staat Geld bekommt sollte das aber auch gestaffelt werden, um den Berfürchtungen der Arbeitnehmer gerecht zu werden und Schmarotzern vorzubeugen.
Beispielsweise könnte man jugendliche Arbeitslose dazu verpflichten einen besseren Schulabschluss oder eine Lehre zu machen um eine bessere Chance auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Wer 2 oder 3 mal bei den Prüfungen zur Hauptschule oder Ausbildung versagt bekommt die Gelder auf ein Minimum gekürzt. Man kann diesen Personen ja unterstellen das Sie genug Zeit haben sollten um für ihre Prüfungen zu lernen. Eine Folge wäre dann eine schlechtere Wohnung, Second Hand Kleidung und wenn man ein Bier in der Kneipe trinken will muss man dafür eben aufs Abendbrot verzichten. Das klingt erstmal sehr hart, aber wer bei geistiger Gesundheit ist und Zeit hat, sollte sich in der Lage sehen einen Haupt- oder Realschulabschluss und im Anschluss eine Ausbildung zu bestehen.
Außnahmen muss man allerdings machen, wenn die Person es ohne eigenes Verschulden nicht mehr schafft am Arbeitsmarkt teilzu nehmen, zum Beispiel eine Mutter die keine Tagesstätte für ihr Kind findet, wird kaum eine Arbeit oder eine Fortbildung für sich finden. Jemand mit geistiger oder körperlicher Einschränkung, hat es ebenfalls mehr als nur schwierig. Solche Außnahmen ließen sich aber eindeutig festlegen und im Bedarfsfall auch anpassen. Ein solcher Personenkreis, der daran gehindert ist sich in die Arbeitswelt zu integrieren sollte vom Staat genug Geld bekommen um ein einfaches Leben zu führen. Dabei wäre es sicherlich sinnvoll zu überdenken, ob Sachleistungen an manchen Punkten vielleicht sinnvoller wären, als Gelder.
Zur Folge hätte dies, das Arbeitslosigkeit ohne Schulabschluss oder ohne tatsächliches Bemühen deutlich an Attracktivität verliert.
Ich persönlich arbeite in der Woche über 40 Stunden in Zeitarbeit und wenn ich die Miete meiner kleinen Wohnung und die Nebenkosten bezahlt habe bleibt mir monatlich für Essen, Trinken, Kleidung, Vergnügen, oder ähnliches, nicht viel mehr als einem Hartz IV Empfänger.
Am Ende kann man nur Feststellen das unser System bei weitem nicht zu mängeln ist, was die soziale Leistung betrifft. Deutschland bietet mit seinem Auffangnetz eines der Besten der Welt. Meiner Meinung nach sollte man eher Verbesserungen in der Verteilung der Gelder vornehmen als im Umfang. Die falschen Leute bekommen zu viel und die richtigen Leute zu wenig. Alles auf Kosten derer die hart dafür arbeiten.
Man sollte sich einmal ein umfangreiches Konzept ausdenken, wie man auf der einen Seite die soziale Sicherheit weiterhin gewährleisten kann, aber auch einen Riegel vor die Ausbeutung durch Arbeitsunwillige schiebt und den wiedereinsteig in die Arbeitswelt besser forciert.